Reisebericht Teil 1: von der Schweiz nach Helsinki über Lettland und Estland […]
Immer noch in Helsinki war unser Bedürfniss nach Stadt dann auch relativ schnell gesättigt und wir wollten nur noch raus. Eins unserer wesentliche Ziele war es Nordlichter zu finden. Somit war die Richtung vorgegeben: Norden. Unser erstes Ziel in Finnland war Turko, wir wollten an die Küste.Für die Fahrt dahin nutzen wir diesesmal noch Schnellstrassen und Autobahn, wir wollten erstmal nur raus aus der Stadt. Die Wahl des Ziels war eher zufällig. Karin hatte über booking.com ein Hotel am Wasser ausfindig gemacht. Von der Umgebung etc. wussten wir erstmal nichts. Der Weg dahin ist auch nicht besonders erwähnenswert. Es wurde langsam dunkel und das, was wir zu sehen bekamen, war auch nicht besonders einladend. Auch am Ziel änderte sich der erste Eindruck nicht. Am Hotel angekommen waren wir dennoch von der Strasse beeindruckt. Alte Häuser im klassischen finnischen Holzbaustil. Wir mussten erstmal los. Wir sind Richtung Zentrum gelaufen, das gefiel und nicht, also dann Richtung Wassen. Jetzt bot sich uns ein ganz anderer Blick auf diese Stadt. Wir hatten wohl mal wieder Glück. Es war windstill und uns bot sich ein herlicher Anblick. Seht selbst …
Bei einer Pause am Wasser sahen wir Schleierwolken am Himmel und ich dachte mir mach einfach mal ein Foto… es war kaum zu sehen, aber der himmel war grün! Wir hatten unsere ersten Nordlichter gefunden! Das hatten wir nicht erwartet, da wir doch noch gar nicht im Norden waren! Wir sind am Ende ca. 10km gelaufen und erst um 2 Uhr nachts wieder im Hotel angekommen.
Das Hotel und die Stadt, besonders die die Hafengegend waren sehr schön. Am nächsten Morgen sind wir dann erstmal zur Tourist Office gefahren. Hier haben wir jede Menge Infos bekommen. Wir sind auf einer der spektakulärtsen Finnlandrouten gelandet. Den Skärgarden. Wir überlegten uns, ob wir jetzt diese Route fahren sollten, anstelle Richtung Norden. Für diese Route über die Inseln, inkl. den einzelnen Fähren, braucht man mindestens eine Woche. Leider haben wir erfahren, das die meisten Fähren im Herbst nicht mehr fahren und daher die Rundreise zu einer Einbahnstrasse wird und wir ab einem gewissen Punkt hätten wieder umdrehen müssen. Darauf hatten wir dann keine Lust, also blieben wir unserem Ziel Norden treu. Aber wir kommen wieder, diese Route müssen wir unbedingt mal im Sommer fahren.
Das eigentliche Ziel war es, den Meerbusen zu umfahren und so hoch wie möglich zu kommen. Im Navi setzen wir den nächsten Punkt auf Oulu, eine Stadt an der Spitze des Meerbusens. Wir hatten wieder 600 km vor uns. Da wir keine Eile hatten fuhren am Wasser entlang und machten immer wieder Halt an Orten die uns gefielen.
Auf dem Weg ging die Fahrt durch Vaasa, die Stadt hatten wir gleich abgehakt, hier gefiel es uns nicht. Am Ende waren wir schneller in Oulu als gedacht. Es war bereits dunkel als wir ankamen. Nach der langen Fahrt wollten wir wieder etwas laufen. Oulu hat viel zu bieten und so machen wir wieder ca. 8 km zu Fuss und sind erst am frühen Morgen wieder zurück am Hotel.
So, wir waren an der Spitze des Meerbusens und jetzt wohin sollte die Reise weitergehen? Wenn wir jetzt nach unten fahren, dann sind wir gefühlt ja wieder auf dem Rückweg. Beim studieren der Karte fiel unser Blick auf die Lofoten, so weit sind die von da gar nicht entfernt. Da wollten wir ja schon immer hin. Also war das nächste Ziel gesetzt. Es dauerte am Ende aber noch weitere vier Tage bis wir in Reine auf den Lofoten ankamen. Auf dem Weg dorthin, quer durch Schweden, haben wir dann unsere ersten Renntiere und Elche gesehen.
Auf einem Hochplateau in Schweden, kurz hinter der Bergbaustadt Kiruna, riss der Himmel auf und es zeichnete sich ab, das wir heute Nacht ohne Regen Nordlichter sehen könnten. Wir waren mitten im Nationalpark Abisko. Also suchten wir uns rechtzeitig einen Schlafplatz, die sind hier zu dieser Jahreszeit allerdings Mangelware. Wir hielten bei der Abisko Mountain Lodge und fragen nach einem Zimmer, wir hatten Glück und sie hatten noch ein Zimmer für uns. Wir waren wieder mal zufällig an einem coolen Spot gelandet. Die Landschaft entlag des 332 km/2 Sees Torneträsk ist der Wahnsinn. In der Lodge trafen wir dann auch andere Gleichgesinnte, die nur hier waren um die Natur und Nordlichter zu finden. Ganze Fotogruppen, die auf Tour ware. Alle erzählten uns, das sie die Nacht davor unglaubliche Nordlichter gesehen hatten. Unsere Hoffnung war gross, das es diese Nacht auch so sein würde. Wir wurden nicht enttäuscht… Wir waren fast die ganze Nacht am fotografieren. Karin legte sich so gegen 2 Uhr schlafen und ich war bis am morgen um 4 Uhr unterwegs.
Northern Sky Lights 2017 – 4k from Laurenc Riese on Vimeo.
Der nächste Tag war wettertechnisch sehr durchwachsen: Schnee, Regen …. dann wieder mal eine Lücke am Himmel. Ich bekam Lust in dieser schönen Landschaft, während einer Regenpause, eine Runde mit der Drohne zu fliegen, das wollte ich ungedingt einfangen. Ich packte ich die Drohne aus und los gings… mitten im Flug… es fing wieder an zu regnen. Jetzt aufhören? Nein, das muss die Drohne abkönnen. Die Erfahrung und die Gewissheit, das es auch bei Regen funktioniert, waren optimal. Bei den nächsten Flügen machte ich mir keine Sorgen mehr und packte die Drohne bei jeder passenden Gelegnheit aus. Egal, welches Wetter
Von der kurzen Nacht doch etwas angeschlagen, schaffte ich es nur bis knapp hinter die norwegische Grenze. Dieses Grenzbebiet ist wirklich wunderschön und landschaftlich mit das schönste Stück das wir auf unserer Reise bis dahin gesehen haben.
Jetzt musste Karin fahren, es regnete und die Sichtweite war sehr eingeschränkt, ich musste Schlaf nachholen, Je näher wir dem Ziel kamen, desto besser wurde das Wetter wieder. Ich hatte also nichts verpasst. Angekommen auf den Lofoten kann man durchaus von Inselhopping über Brücken und Tunnel reden. Einige Tunnel führen auch unter den Fjorden, also unter dem Wasser durch. Als wir so gegen 17.oo Uhr in Reine ankamen, war es bereits wieder dunkel. Also ab ins nächste Hotel. Wir haben uns dort im Rorbuer Reine ein kleines kuscheliges Hüttchen gemietet. Dort angekommen war es regenfrei und wir erkundeten die Gegend ein wenig. Leider war es bewölkt und somit gab es keine Chance auf Nordlichter.
Am nächsten Morgen hatten wir keinen Regen, also Drohne raus und los. In der Pause vom Fliegen, weil die Akkus geladen werden musste, verschlechterte sich das Wetter wieder. Dabei ist uns die folgende Aufnahme gelungen…
Wir sind dann die Strasse bis zum Ende der Lofoten bis nach A i Lofoten gefahren. Jetzt machen wir uns auf den Rückweg, die Strecke können wir jetzt richtig geniessen. Es ist bewölkt, aber regenfrei. Wir mögen uns gar nicht vorstellen, wieviel Autos sich hier im Sommer zur Hochsaison durchquälen. Durch einen Tipp von einem Lehrer, mit dem wir in Reine ein längeres Gespräch führten, haben wir noch einen Abstecher nach Henningsvaer gemacht.
Wir machten Rast und haben lecker Fischsuppe und fangfrischen Fisch gegessen. Das war köstlich! Henningsvaer ist eine kleine Ortschaft die von Künstlern und Extremsportlern geprägt ist. Wer hier in der Gegend ist sollte sich diesen Ort auf keinen Fall entgehen lassen.
Die Strecke über die Lofoten ist wie ein Bilderbuch. Wir bestaunten die Lanschaft als unser Blick auf dem Wasser hängenblieb. Wir träumen, oder? Da sind Surfer im Wasser und das im Oktober! Die norwegischen Jungs sind die härtersten und anscheinend schmerzfrei. Das mussten wir mit der Drohne festhalten.
Wir kommen wieder am norwegischen Festland an und beschliessen die E6 entlang der Fjorde Richtung Süden zu fahren. Mehr Norwegen kann man wahrscheinlich nicht erleben. Wir fahren entlang der Küste und müssen immer wieder kleinere Fähren zwischen den einzelnen Fjorden nehmen. Die verschiedenen Strecken mit den Fähren dauern zwischen 20 und 45 Minuten. Wir sind froh sind wir nicht einfach durch das Landesinnere gefahren.
Es ist einfach traumhaft hier. Kleine bunte Häuser, Lachsfarmen mit Reusen und sogar kleinen Häuschen auf schwimmenden Pontons auf dem Wasser. Wir erreichen so Bodo, die Hauptstadt der Provinz Nordlands
Unser nächster Stopp ist Saltstraumen Brygge, ca. 30 km östlich von Bodo. Der Gezeitenstrom.
Durch einen 2,5 Kilometer langen und etwa 150 Meter breiten Sund strömen im Wechsel der Gezeiten fast 400 Millionen Kubikmeter Wasser zwischen dem Yttre (äußeren) Saltfjord und dem Skjerstadfjord (auch „Innerer Saltfjord“) hin und her. Der Sund befindet sich zwischen den Inseln Straumøy (im Süden) und Knaplundsoya (im Norden). Der Wasserstrom durch die anderen Engstellen zwischen diesen Inseln und dem Ufer des Fjords ist wegen geringer Wassertiefe klein. Knaplundsoya ist bei Ebbe eine Halbinsel.
Der Strom erreicht dabei Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h, und es entstehen gewaltige Strudel. Sie können einen Durchmesser bis zu zehn Metern erreichen und mehr als vier Meter in die Tiefe reichen. Lediglich bei Stillwasser, also beim Höchst- und Tiefststand, tritt für kurze Zeit Ruhe ein
Wir fahren die Küstenstrasse Fv17 lang und haben mehrere Fährübersetungen vor uns. Diese Strecke ist wirklich wunderschön und sehenswert. Von Bodo nach Steinkjer Wir treffen auf den ersten Seeadler, leider bei strömenden Regen, aber egal. Auch die Drohne wurde immer wieder eingesetzt, trotz Regen. Und sie fliegt immer noch!
Die Eindrücke, die wir hier sammeln konnten, kann man kaum in Wort und Bild beschreiben. Das muss man selber gesehen haben.
Auf dem Weg nach Trondheim ist uns dann nochmal ein Elch am Strassenrand vor die Linse gelaufen.
Eigentlich war der Plan irgendwann Richtung Stockholm zu fahren. Aber wollen wir das wirklich? So viel wunderbare Natur hier, will man dann wirklich eine Grossstadt. Unsere Antwort: Nein, da können wir mal eine Städtereise machen. Wir bleiben an der Küste und erreichen so Trondheim. Eine Studentenstadt. Unser Hotel, direkt im Zentrum, wieder mal ein Glücksgriff. Diese Stadt lebt, eine Kneipe an der anderen. Hier fühlen wir uns wohl. Okay also wieder zu Fuss los durch die Stadt. Irgendwann nachts wurde es bitterkalt und der Himmel riss auf. Und da waren sie wieder, mitten über der Stadt. Nordlichter bei der Kulisse.
Unser Urlaub neigt sich dem Ende; leider! Wir hatten jetzt erst recht keine Lust mehr irgendwelche Schnellstrassen zu fahren. Wir machen noch einen Abstecher über Alesund und fahren dann Richtung Oslo. Leider war die Strecke nicht was wir erwartet hatten.
Richtung Oslo mussten wir jetzt über einen Pass über die Berge. Dort haben wir dann auch wieder Elche angetroffen. Wir folgden dem Navi und der Weg führte uns noch entlang grosser Seen nach Lillehammer, der Olympiastadt von 1994. Eine sehr schöne Altstadt mit Holzhäusern. Unser Hotel dort war schon etwas in die Jahre gekommen. Aber die angrenzende Kneipe war einen Besuch wert.
In Oslo angekommen, wie sollte es anders sein, hat es mal wieder geregnet. Wir hatten keine Lust auf Stadt und Sightseeing. Es war Sonntag und die Geschäfte hatte zu. Wie jetzt weiter Richtung Heimat. Wir hatten die Wahl über Dänemark zurück nach Deutschland oder mit der Fähre nach Kiel. Wir hatten schon 7000 km hinter uns und nicht mehr wirklich Lust zum Autofahren.Wir sind einfach zum Fährhafen gefahren und wollten uns eigentlich nur erkundigen, wann eine Fähre nach Kiel geht. Kurz gesagt: 1 Stunde später lagen wir in unserer Kabine auf dem Weg nach Hause. Die Color Magic gleicht eher einem Kreuzfahrtschiff. Zu unserem Erstaunen waren kaum Autos oder Lkw’s im Frachtraum des Schiffes, aber es standen 100te Menschen am checkin . Egal. Wir genossen unsere kleine Kreuzfahrt und verbrachten bei Gintonic ein paar Stunden im Casino beim Black Jack. Die kabine hat uns nur kurz gesehn, erst am frühen morgen gegen 3 uhr gingen wir schlafen.
In Kiel angekommen, wieder Regen! Jetzt wolllten wir nur noch nachhause. weitere 1200km vor uns, wir machten wir uns dann auch gleich wieder über Berlin auf den Heimweg.
Es muss nicht immer Sommer sein. Wir haben selten, in einem Urlaub, so viele Fotos in unterschiedlichen Stimmungen in so kurzer Zeit eingefangen, Tiefblau bis hellgelbe Herbstlandschaften. Die kalte Jahreszeit von Herbst bis Winter eröffnet ganz eigene Farbstimmungen, die einem so viel Möglichkeiten gibt zu fotografieren. Der hohe Norden bietet nicht nur im Sommer viele Farben, sondern auch zu dieser Zeit. Wir können es jedem nur empfehlen, in dieser kalten Herbst-Winterzeit, einen Abstecher in den Norden zu machen. Wir konnten auf diesen 8000km und in 3 ½ Wochen fast 10.000 Bilder in Zeitraffern und 3000 Einzelaufnahmen aufnehmen. Wir haben trotz des vielen Regens nicht genug bekommen und werden nochmal zu dieser Zeit hinfahren.
The Video from Norway is now available.
https://www.lriese.ch/northern-sky-flights/
Dear sir,
My name is Mattia Maver, I’m a 21 years old student and we met mid October in Henningsvaer, Lofoten Islands. I was there with some friends and we saw you there taking a drone video of that wonderful city as the sky was filled with rainbows. I hope the rest of your trip was as good as that day. I’m also writing you to know if you would be willing to share the videos you took that afternoon (October 15) with me and my friends. Thank you so much for your time, kind regards,
Hello Mattia,
yes of course I remember. We had a very great time in Norway, I hope you as well. Many thanks for contacting me. Actual I am working on several Blog posts in parallel together with some photo events here in Switzerland. As you can see I have already published blog posts from this journey. The Inspire Drone has produced so many gigabytes of data and I am still working of video cutting. As far I am ready I will inform you. These videos will be available here on lriese.ch with an additional Drone post, and as well on Vimeo and YouTube. You could follow me as well on Facebook or via my newsletter so you will be directly informed. Many thanks for your interest.
Cheers,
Laurenc