Es ist schon ein paar Tage her, als wir am Jungfraujoch in der Schweiz waren. Aber ich haben noch gute Erinnerung daran, was wir gelitten hatten um da hochzukommen. Normalerweise ist es kein Thema, fährst mit der Zahnradbahn und steigst aus. Aber nicht bei uns, mein Kumpel Markus und ich wollten unbedingt mal da hoch und wenn wir schon da sind, könnten wir doch gleich ein paar Runden mit der Drohne von DJs, der Inspire 2 drehen. Vorsorglich hatte ich mir die Höhenpropeller bereits besorgt, dieman laut DJI ab 2500 Meter Starthöhe benötigt. Also haben wir kurzer Hand die Klamotten gepackt und sind los, wir drei, Markus, Karin und ich. Karin hat gleich gesagt sie schleppt dieses Mal nicht mit, also musste ich von zwei auf einen Fotorucksack umpacken. An dem Inspire 2 Koffer gab es nicht viel umzupacken… der ist wie er ist… gross und schwer…!
Angekommen an der Talstation packten wir unsere Klamotten und liefen zur Station, erstmal mit der Zahnradbahn durch eine unglaubliche Kulisse.
Die letzten Meter fährt man durch einen Tunnel, wobei hier noch ein Stopp eingelegt wird. Innerhalb des Tunnels ist eine Aussichtsplattform, die bis ins Freie geht. Man hat einen fantastischen Blick auf die Berge.
Endlich angekommen lag noch eine kleine Strecke von ca. 1km Länge und ca. 500 Höhenmeter bis zur Hütte vor uns. Hier war die Höhle los, wir hatten von einem Mitarbeiter der Station erfahren, das eine indische Hochzeit vor Ort ist. Der Bahnhof und die unterirdischen Tunnel waren wirklich extrem voll mit Menschen.
Er sah uns mit all dem Gepäck und fragte uns, ob wir nicht mit dem Motorschlitten fahren möchten. Klar, möchten wir! Er müsse aber erst in der Station nachfragen, ob jemand Zeit hätte uns abzuholen. Leider nein. Wir mussten also laufen. Eigentlich sollte das kein Problem sein, aber jetzt rächte sich das ganze Gepäck. Normalerweise schafft man das Stück in gut 30 min, über den Gletscher, bis zur Hütte. Kann ja nicht so schlimm sein. Wir benötigten über eine Stunde und mussten uns mehrfach beim Tragen abwechseln. Die Drohne habe wir streckenweise zusammen getragen oder hinter uns hergezogen.
Endlich angekommen auf der Mönchsjochhütte mussten wir erstmal richtig verschnaufen und uns hinter die Binde kippen. Ob ich die Kiste da so nochmal hochschleppe weiss ich nicht, aber wer weiss?! Dafür hatten wir einen Wahnsinnsblick von hier oben auf beide Seitentäler
Die Hütte bietet ausreichend Schlafplätze und ist das ganze Jahr geöffnet. Jetzt hatten wir erstmal Zeit uns an die Höhe zu gewöhnen und unser Equipment auf Vordermann zu bringen. Die ersten Flüge mit der DJI Inspire 2 standen an, das Wetter verschlechterte sich leider, daher mussten wir uns beeilen.
Wir machten am Ende die Nacht zum Tag. Ich hatte zwei Kameras gleichzeitig am laufen, mit externen Akkus und jeweils einer Powerbank dran. Bei dieser Kälte absolut notwendig. Zusätzlich hatte ich noch Objektivheizungen bei beiden Kameras im Einsatz. Ohne dem wird es schwierig, bei diesen Höhen und der hereinbrechenden Nacht, klare Bilder, ohne Tau zu bekommen. Geplant war es nicht, dass wir die ganze Nacht durch fotografierten, aber es war so schön hier, das wir es kaum bemerkten, wie die Zeit verging. Bei beiden Kameras waren externe Timer im Einsatz, die die ganze Nacht liefen.
In der Höhe hat sich dann die Höhenkrankheit eingestellt und wir bekamen alle Kopfschmerzen. Karin hat sich dann etwa hingelegt, aber wir hatten irgendwie keine Lust dazu. Markus ist die ganze Zeit in der Gegend umhergelaufen und nach dem besten Platz gesucht. Ich konnte dann irgendwann doch nicht mehr und habe mich im Speiseraum ein wenig hingelegt. Die Kameras waren je versorgt.
Irgendwann morgens gegen 4 Uhr brach auf einmal Hektik in der Hütte aus. Uns war nicht recht klar warum, aber das Rätsel sollte sich bald aufklären. Die ersten machten sich fertig für weitere Touren. Es waren Bergwanderer und Skifahrer dabei. Wir waren dann doch etwas verwundert , das die meisten im Dunklen die Pisten, in beiden Richtungen, runter sind. Nur die Stirnlampe hat um diese Zeit etwas Lichtgespendet. Mir wäre das dann doch etwas zu wenig. Erst recht mit Skiern über einen Gletscher und all den Gletscherspalten.
Wir hatten Glück, an diesem Tag startet der Tag mit freiem Himmel, sodass wir weiterfliegen und einen fantastischen Zeitraffer vom Sonnenaufgang machen konnten. Irgendwann am Morgen, nachdem alle anderen auf den Weg waren, machten wir uns dann auf den Rückweg. Dieses Mal konnte uns der Hüttenwirt unsere Klamotten zurück zur Station fahren. Den Rückweg sind wir aber gelaufen und die Drohne haben wir komplett fliegen lassen. Es war ein super Kurztrip für uns, den wir unbedingt wiederholen werden. Markus hatte zum Abschluss noch sein Stativ stehen lassen, ein Grund mehr wieder hinzufahren und es abzuholen.