Testbericht Projekt: Pinout – schickes, vielseitiges Gadget für deine Kamera – Kabelloser Fernauslöser per Smatphone uvm… Crowding Plattform Indiegogo? Projekt: Pinout? Wer kennt bereits den Begriff Crowdfunding sowie Crowding Plattformen und weiss, was dahinter steckt oder wer kennt bereits das Projekt Pinout? Ich gehe jetzt mal davon aus, dass einige es nicht kennen, daher möchte ich damit anfangen. Aktuell gibt es 2 grosse Crowding Plattformen im Internet, zum einen wäre da Indiegogo und zum anderen Kickstarter, jede dieser Plattformen behauptet die grösste und seriöseste auf dem Markt zu sein. Ein grosser Vorteil der Plattformen ist es günstiger an Produkte zu kommen vor der eigentlichen Markteinführung, sollten diese sich durchsetzen.
Crowding Plattform Indiegogo
[…] auf Deutsch auch Schwarmfinanzierung oder Gruppenfinanzierung genannt, ist eine Art der Finanzierung. Mit dem Ziel der Geldbeschaffung übers Internet für Projekte, Produkte für die Umsetzung von Geschäftsideen und vieles mehr. Ein Hauptgrund ist natürlich der einfache Weg, an Kapital zu kommen, zumeist in Form partiarischer Darlehen oder stiller Beteiligungen. Kapitalgeber sind eine Vielzahl von Personen – in der Regel Internetnutzer.
Es gibt bereits diverse Artikel zu dem Thema und den schwarzen Schafen darunter, die Projekte fingiert haben, zur Geldbeschaffung. Diese Projekte sind dann zum Teil nie umgesetzt worden und das Geld war weg. Die Kapitalanleger haben wenig Chancen, wieder an Ihr Geld zu kommen.
Ich möchte hier nicht das Negative herausstellen, sondern das Positive. Ich habe bereits an diversen Projekten mit investiert, massgeblich an Kamerazubehör, die am Ende auch umgesetzt und die Produkte ausgeliefert wurden. Vielleicht hatte ich Glück! Ich denke eher nein, mein positiver Eindruck konnte bisher durch die Presse nicht verändert werden, dennoch möchte ich auf die Risiken hinweisen.
Einer meiner ersten Blog Beiträge aus 2016:
Projekt: Pinout
Was ist Pinout? Pinout ermöglicht eine kabellose Fernbedienung der Kamera, mit diversen Spezialfunktionen und ist für verschiedene Kamera Modelle verfügbar. Mittlerweile ist der Pinout auch bei Amazon USA gelistet und kann direkt dort, oder über die Pinout Homepage bestellt werden.
Dem kleinen Pinout sieht man seine Vielfältigkeit von aussen nicht an. Kaum grösser als eine Münze wird das Gerät in die Zubehörbuchse einer Nikon-Kamera gesteckt und in Kombination mit der Pinout-App über Wi-Fi verbunden. Hierbei greift das Gerät auf die verschiedenen Sensoren des Smartphones zu. So ist es mit Pinout möglich, die Kamera drahtlos auszulösen: entweder per Touchscreen des Mobilgerätes, Stimmbefehl oder indem man das Smartphone einfach schüttelt. Spezielle Modi wie Zeitraffer, Aufzeichnung von Sternenbahnen und Serien für HDRs sind ebenfalls vorhanden. Die Pinout-App kann dabei bis zu zehn Kameras gleichzeitig steuern.
Hardware Kompatibilität
Type A: Nikon D5, D500, D850, D4, D4s, D3, D3S, D3X, D2X, D2XS, D2HS, D2H, D800, D800E, D810, D810A, D700, D300, D300S, D200 and Fujifilm S5 Pro
Type B: Nikon Df, D750, D610, D600, D90, D7200, D7100, D7000, D5500, D5300, D5200, D5100, D5000, D3300, D3200, D3100, COOLPIX A, COOLPIX P7800, COOLPIX P7700
Smartphone APP Funktionen
Als allererstes muss die APP heruntergeladen werden. Danach erscheint das neue APP Icon auf dem Apple Smartphone. Direkt nach dem ersten Start ist eine Registrierung mit der Serialnummer vom Pinout notwendig. Die Serialnummer schaltet die gekaufte Pinout Funktionen frei. Die Serialnummer unbedingt aufheben, sollte Ihr Euren Pinout mal verlieren könnt ihr die Basic Version nachbestellen und mit Eurer ursprünglich gekauften, z. B. Full Kit Version wieder alle Funktionen freischalten! Ich spreche hier leider aus Erfahrung.
Simple Release / Einfacher Auslöser
Der einfache Auslöser funktioniert, wie jeder andere Fernauslöser, nur ohne Kabel. Leider können keine Kameraeinstellungen wie ISO, Blende oder Belichtungszeit in der App angepasst werden. Dadurch bleibt der Pinout einfach nur ein Auslöser.
Long Exposure / Langzeitbelichtung
Für die Langzeitbelichtung muss die Kamera in den BULB Modus versetzt werden. Dazu die Kamera auf M einstellen und die Belichtungszeit, solange am Einstellrad drehen, bis BULB im Display angezeigt wird. Jetzt einfach in der APP den Startknopf zum Auslösen drücken, durch ein weiteres Drücken wird die Langzeitbelichtung gestoppt.
Timed Release / Zeitauslöser
Ist wie bei der Langzeitbelichtung, nur dass die Auslöser Zeitraum eingestellt werden kann. Für die Langzeitbelichtung muss die Kamera in den BULB Modus versetzt werden. Dazu die Kamera auf M einstellen und die Belichtungszeit, solange am Einstellrad drehen, bis BULB im Display angezeigt wird. Jetzt kann die Belichtungszeit in der Pinout APP frei eingestellt werden. Jetzt einfach in der APP den Startknopf zum Auslösen drücken, der Timer startet und beendet automatisch die Aufnahme.
Time-lapse / Zeitraffer
Für einen Zeitraffer bietet es sich an, die Kamera mit ein paar Testaufnahmen im M Modus einzustellen, bis das gewünschte Bildergebnis passt. Die Belichtungszeit von der Kamera ist jetzt der kleinste Nenner für eure Pinout App. In der App muss jetzt noch die Anzahl der Aufnahmen eingestellt werden. Für einen flüssigen Film benötigt man mindestens 25 Bilder pro Sekunde, für ein etwas besseres Ergebnis empfehle ich euch mindestens 30 Bilder pro Sekunde zu verwenden. Das heisst, wenn Ihr einen Zeitraffer von 10 Sekunden am Ende wollt, müsst Ihr also mindestens 300 Bilder in der App einstellen. Leider wird hier kein BULB Modus unterstützt, die Belichtungszeit muss an der Kamera eingestellt werden, ev. Pausen zwischen den Auslösungen müsst ihr selbst mit einrechnen und als Zeitintervall in der APP eingeben. Wenn Ihr Zeitraffer mit gesteuerter Belichtungszeit durchführen wollt, nehmt dazu das Menü Star Trails.
Distance Lapse / Entfernungsauslöser
Der Entfernungsauslöser verwendet euren internen GPS Standort vom Smartphone. Der Standort / GPS Zugriff muss ev. in eurem Smartphone für die Pinout APP dazu noch freigegeben werden. In der App jetzt einfach die Entfernung zwischen den einzelnen Auslösungen in Metern einstellen. Nettes Gimmick, aber mir fällt bisher kein sinnvoller Anwendungsfall dafür ein. Wie ist eure Meinung dazu? Hinterlasst dazu doch einfach einen Kommentar, […]
Star trails / Sternspuren
Strichspuren der Sterne – englisch Startrails – sind eine wunderbare Art, den Verlauf der Sterne darzustellen. Oder technisch richtiger: Die Drehung der Erde unter dem bewegungslosen Himmel. Denn auch wenn es so scheint und im allgemeinen Sprachgebrauch üblich ist. Nicht die Sterne wandern, sondern die Erde dreht sich unter ihnen weg. Die Idee dahinter ist es jetzt eine Vielzahl von Aufnahmen zu machen, die in einem weiteren Bearbeitungsschritt am Computer, mit einer speziellen Software, die Bilder zusammenzusetzen.
Ihr müsst jetzt die folgenden Einstellungen vornehmen.
- Anzahl Bilder (Anzahl Bilder, welche Ihr für das spätere Zusammensetzen wollt. Für einen Star Trail empfehle ich euch mindestens 12 Bilder, Ihr könnt dies aber auch für einen Zeitraffer verwenden)
- Auslösezeit (wie lange das Bild belichtet wird, entweder übernehmt Ihr die eingestellte Zeit von der Kamera oder Ihr verwendet den Kamera M Modus mit der BULB Einstellung und steuert dadurch die Belichtungszeit via APP)
- Pausen (steuert, wie lange eine Pause zwischen den einzelnen Auslösungen sein soll)
Die Bezeichnung mag irgendwie richtig sein, aber man könnte diese auch anstelle Star-Trails einfach Zeitraffer nennen. Die Software für das eigentliche Erstellen und Zusammensetzen der Star Trails Bilder findet ihr hier: Startrails.de
Geotagging /
Die GPS-Koordinaten vom Smartphone lassen sich direkt bei der Aufnahme an die Kamera übertragen und im Bild speichern. Wer keine Kameramit bereits internen GPS hat, für den ist dies durchaus eine sinnvolle und preiswerte Ergänzung. Zum Thema GPS Daten habe ich bereits einen Artikel verfasst:
Geo Logging / Standort protokollieren (Geotagging)
Sollen die Koordinaten später hinzugefügt werden, ist es notwendig, GPS-Tracks während des Fotografierens aufzuzeichnen. Hierfür kann man Outdoor-GPS-Geräte oder den Pinout mit Logfunktion der Route verwenden. Die Koordinaten aus dem Track lassen sich dann mit spezieller Software über den Zeitstempel den Bildern zuordnen oder als Route anzeigen.
Bulb Ramping / Tag zu Nacht Zeitraffer
Was ist Bulb Ramping? Beim Bulb-Ramping wird Pinout als Steuergerät verwendet, um die Belichtungszeiten der Kamera, für einen Zeitraffer rauf oder herunterzuregeln, also die Verschlusszeiten zu verlängern oder zu verkürzen. Dadurch sollen fortlaufende Belichtungsübergänge zwischen dem ersten und dem letzten Bild einer Sequenz erstellt werden. Dazu muss man die Kamera in den M Modus einstellen. Jetzt funktioniert diese Technik, aber ohne einen Belichtungsmesser, da Pinout nur die Verschlusszeit regelt, dadurch hat diese Technik viele Nachteile. Warum funktioniert das nicht wirklich? Weil ein wesentlicher Punkt dabei ist, man müsste wissen wie dunkel es in 1 Stunde ist und wie die richtige Verschlusszeit bis dahin wäre. Es gibt Ramper Zubehör auf dem Markt, die extra eine Photozelle eingebaut haben und dadurch die Verschlusszeit entsprechend dem Umgebungslicht anpassen. Es gibt noch eine weitere Technik, die wesentlich besser funktioniert und dazu noch um einiges kostengünstiger ist als ein RAMPER mit Photozelle. Schaut euch mal das qdslrdashboard an, damit klappt es besser. Damit mache ich mein Tag zu Nacht und umgekehrt.
LE HDR
Wie kann ich ein Bild herstellen, wenn meine Kamera diese Auflösung nicht unterstützt? Im Wesentlichen sind das High Dynamic Range Bilder (HDR-Bild), diese können durch mehrfache Aufnahmen in verschiedenen Blendenstufen mit der Kamera aufgenommen und in Photoshop zusammengerechnet werden. Dazu sollten mindestens drei Bilder aufgenommen werden, 1 x unterbelichtet, 1 x richtig belichtet, 1 x überbelichtet. Es gibt verschiedene Verfahren diese Bilder automatisiert aufzunehmen, dazu ist Pinout nicht unbedingt erforderlich, diese Technik bietet die meisten Kameras bereits standardmässig.
LE HDR Time-lapse
Wenn es unbedingt HDR sein muss, diese Technik ist bei den heutigen Kameras und Sensoren nicht mehr unbedingt notwendig. Für die Bearbeitung der einzelnen Aufnahmen musstest Du früher ein spezielles HDR Programm verwenden. Heute bietet Photoshop bereits die Funktion im RAW Konverter an, diese Bilder bereits aus dem RAW heraus zusammenzurechnen. Bei HDR Timelapse müssen die jeweiligen Bilder schrittweise zusammengeführt werden, aus den erstellten einzelnen HDR-Bilder kann man dann einen Zeitraffer erstellen, z. B. mit LRTimlapse oder anderen Zusatzprogrammen.
Ich bin eigentlich kein Freund von HDR Timelapse weil:
- die meisten modernen Sensoren haben genügend Dynamikumfang um Zeitraffer ohne HDR zu erstellen
- das Umsetzen der drei einzelnen Bilder und das Erstellen des Zeitraffers dauert in der Bearbeitung viel länger und benötigt entsprechend mehr Speicherplatz
- Das eigentliche Intervall zwischen den Aufnahmen multipliziert sich mal 3, das heisst der eigentlich Intervall muss entsprechend passen und ist nicht für jede Szenerie geeignet
Loss/theft prevention / GPS und Diebstahlsicherung für Nikon-Kameras
Kameras ohne GPS gibt Pinout die Fähigkeit zu geotaggen – es schreibt automatisch Geodaten in die EXIF-Dateien und zeigt sie in der App auf einer Karte an, dort können sie auch geändert werden. Pinout dient außerdem als Diebstahlsicherung. Die App kann so eingestellt werden, dass sie Alarm schlägt, wenn sich die Kamera mehr als 30 Meter vom Besitzer entfernt ist/wird. Dafür muss die Kamera nicht einmal eingeschaltet sein. Sollte die Kamera dann doch verloren gehen, kann der letzte bekannte Aufenthaltsort über die Geodaten getrackt werden. Der Pinout braucht dabei keine zusätzliche Batterie, sondern zieht seinen Strom direkt aus der Kamera.
FAZIT
Ich bin immer wieder auf der Suche nach Gadgets für meine Kamera, die mir das Leben vereinfachen. Manche Projekte sind vielversprechend und manche einfach nur lächerlich. Ich bin oft erstaunt, wie versucht wird, an Kapital zu kommen. Es sind aber auch wirklich geniale Ideen darunter, wie z. B. das Palette oder das Pinout Projekt für ältere Kamera Modelle. Der Pinout ist so klein, das er an der Kamera weder aufträgt noch beim Fotografieren behindert. Ideal ist er auch zusammen mit der neuen Nikon D850, die die neue Funktion stille Auslösung hat. Damit kann man die D850 irgendwo positionieren und so auslösen, dass es keiner mitbekommt z. B. in der Streetphotography oder für Zeitraffer und bei Veranstaltungen. Nicht alle Funktionen ergeben wirklich Sinn, sind aber nette Gimmicks. Für mich ist ein wesentlicher Vorteil die Grösse des Pinouts, wer noch keinen Fernauslöser hat, für den kann es eine Ergänzung sein. Wer bereits den einen oder anderen besitzt, wird auf den Pinout durchaus verzichten können.
Pro
- Klein
- Leicht
- Sollte man seinen Pinout verlieren (Full Kit) reicht es den Basic neu zu kaufen und mit dem Serialkey vom Full Kit zu registrieren, dadurch hat man trotz Basic Pinout am Ende den Full Kit mit allen Funktionen
Contra
- Keine Live View Sicht in der App
- Es können keine Kameraeinstellungen, wie ISO, Blende und Belichtungszeit Remote verändert werden.
- Fehlende Verschraubung, der Pinout wird nur aufgesteckt und kann leicht abrutschen oder verloren gehen. Ist mir bereits passiert.
- Es ist immer ein Smartphone notwendig, bei minus Graden versagt das Smartphone schneller als andere Fernauslöser und dann war es das, mit all den Funktionen
- Die meisten Funktionen sind nette Gimmicks, es reicht eigentlich die Basic Version um den Pinout als Fernauslöser und als Geotagging zu verwenden (bei älteren Kamera-Modellen). Bei neueren Kamera-Modellen würde ev. auch das Nikon SnapBridge reichen.
Crowding Plattform Indiegogo – Projekt: Pinout
Bildergalerie Smartphone APP Projekt Pinout – Kamera-Gadget
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