Für mich ist es etwas Neues, an meiner Sony, ein passendes E-Mount Objektiv, ohne Adapter, zu verwenden. In der Vergangenheit habe ich nur Nikon, Zeiss und Leica Objektive mit Adapter von Metabones, Techart und Commlite verwendet. Siehe dazu unten meine anderen Links zu den Testberichten. Dieser Zustand hat die Verwendung der Sony A7 RMII in der Funktion doch eingeschränkt. Bisher habe ich mit meiner Sony A7RMII nur Landschaften, Zeitraffer und Portraits fotografiert. Das neue Objektiv bringt nicht nur den Autofokus mit, sondern auch ein paar kamerainterne Funktionen, die ich bis jetzt nicht kannte. Der Zustand, den AF nicht benutzen zu können, war kein grosses Problem. Da ich ja sonst meine Nikon nutze und im manuellen fokusieren geübt bin. Ich verwende gerne Objektive, die gar keinen AF besitzen, wie das Zeiss Otus 85mm und 55mm f/1.4. Manuelle Objektive haben andere Stärken, weshalb ich diese weiterhin bevorzuge. In einer Diziplin haben aber genau diese Objektive einen grossen Nachteil. In der Streetphotography ist ein AF unabdingbar. Für die Streetphotography muss eine Kamera folgende Eigenschaften haben: leicht, klein und unauffällig. Das geht auch mit DSLR Kameras, obwohl diese aber immer irgendwie nach Profi aussehen und beim Auslösen klackern. Die Sony ist im Silent Mode nicht zu hören, das kann aktuell nur die Nikon D850 im Live View Modus. Dennoch wollte ich mal ein AF Objektiv zu meiner Sony haben und ausprobieren, um alle Vorzuge nutzen zu können
Gewicht & Grössenvergleich zw. verschiedenen Objektive an meiner Sony
ZEISS Otus 1.4/55 > ZF.2: 970 g > ZF.2: 141 mm > MF
ZEISS Otus 1.4/85 > ZF.2: 1140g > ZF.2: 138 mm > MF
ZEISS Sonnar 1.8/55mm > 280 g > 70.5 mm > AF
Sigma Art 1.4/20mm > 950 g > 129,8 mm > AF
Sigma Art 1.4/35mm > 665 g > 94.0 mm > AF
Sigma Art 1.4/50mm > 815 g > 99,9 mm > AF
Sigma Art 1.4/85mm > 1130 g > 126,2 mm > AF
NIKKOR -SC 1.4/50mm > 250 g > 40.6 mm > MF
LEICA > ZEISS 2.8/35mm C Biogon T* ZM (for Leica) > 200g > 29.80mm > MF
Es gibt auch die GM Modelreihe von Sony, super Objektive! Ich finde diese aber auch zu gross, um unauffällig unterwegs zu sein.
SONY FE 16-35mm F2.8 GM
SONY FE 24-70mm f/2.8 GM
SONY FE 24-105 mm F4 G OSS-Objektiv
SONY FE 70–200 mm F2,8 GM OSS
SONY FE 85 mm f/1,4 GM
SONY FE 100mm F2.8 STF GM OSS
SONY FE 100-400mm G Master super-telezoom objektiv
Sony A7 RMII und das Objektiv Zeiss Sonnar® T* FE 55 mm F1,8 ZA
Ich habe mich für das Sony FE 55mm f/1.8 ZA Zeiss Sonnar entschieden: klein, leistungsstark und mit einer klassischen Festbrennweite. Ideale Festbrennweite für die Streephotography und einsetzbar in fast allen Lebenslagen.
Als aller Erstes musste ich jetzt erstmal meine Sony so einstellen, das ich sowohl manuell als auch automatisch fokusieren kann. Für mich ist das Verwenden des manuellen AF essentiell für Landschaften und Zeitraffer. Die Kamera jetzt so einzustellen, dass ich Beides mit wenig Aufwand verwenden kann, hatte mich gleich vor die erste Herrausforderung gestellt. Durch das AF Objektiv sind im Sony Einstellungsmenu soviele neue Funktionen aktiv, dass ich erstmal stundenlang probieren musste. Das einfache Fokussieren hatte natürlich auf Anhieb funktioniert, dennoch war ich nicht zufrieden. Es schien als ob ich nicht mehr manuell arbeiten könnte. Also musste ich zurück auf Anfang und meine Settings komplett neu einstellen. So wie es oft ist, war die Bedienungsanleitung keine Option. Try and Error war angesagt. Wie ich mein Menu neu eingestellt habe findet Ihr in diesem Artikel Sony A7 Voreinstellungen […]
Sony AF Fokusfelder
Fokusfeld BREIT – Fokusfeld FELD – Fokusfeld MITTE – Fokusfeld Flexible Spot S, M, L – Fokusfeld ERWEITERT FLEXIBLE SPOT – Fokusfeld AF-VERRIEGELUNG BREIT stehen zur Verfügung.
Sony AF Modus
Fokusmodus AF-S Einzelbild – AF-A Automatischer AF – AF-C Nachführ AF – DMF Direkt Manuelfokus – MF Manuellfokus
Fokusmodus: AF-S Einzelbild
Hat immer die richtige Einstellung, wenn das Motiv relativ statisch ist und sich wenig, bis überhaupt nicht, bewegt. Wenn man die Auslösetaste halb drückt, stellt der Autofokus scharf, bewegt sich das Motiv jetzt, wird nicht mehr nachfokussiert. Wenn man statische Motive fotografiert, (klassischerweiser Landschaftsfotos) wählt man die Einstellung Spot, siehe oben. Es wird der zentrale Kreuzsensor in der Mitte aktiviert, mit dem fokussiert man, bei halbgedrückter Taste, den Bildteil, der scharfgestellt werden soll; hält die Taste gedrückt und stellt den Bildauschnitt ein und macht die Aufnahme, indem man die Auslösetaste ganz durchdrückt.
Fokusmodus: AF-C Nachführ AF
Bei der Einstellung AF-C dagegen „erkennt“ der Autofokus, wenn sich das erfasste und scharfgestellte Motiv bewegt; während man die Auslösetaste halb gedrückt hält. Die Schärfe wird nachgeführt, bis zum Moment des Auslösens. Wenn man Motive fotografiert, die sich während der Aufnahme bewegen, nimmt man am besten den Fokusbereich „breit“ (siehe oben). Der Autofokus erkennt das sich das Motiv bewegt und führt die Schärfe kontinuierlich nach; bis man den Auslöser ganz durchdrückt. Der Autofokus merkt, wenn das Motiv den Bereich des Kreuzsensors in der Mitte verläßt und wechselt automatisch auf einen anderen Fokuspunkt, um das Motiv weiter zu verfolgen.
Fokusmodus: AF-A Automatischer AF
Mit AF-A überläßt man der Kamera die Entscheidung, ob es sich um bewegte oder statische Motive handelt. Sie entscheidet dann, mehr oder weniger zuverlässig, welche der Einstellungen AF-S oder AF-C, die richtige ist. In dieser Einstellung funktioniert es nicht den AF abzuschalten. Ich überlasse sehr ungern der Kamera die Entscheidung, wo der Fokus sitzen soll. Daher verwende ich diesen AF-A Modus überhaupt nicht.
Fokusmodus: DMF Direkt Manuelfokus
Dieser AF Modus ist für mich genau der Richtige. Ich kann ganz normal mit dem Aulöser fokussieren und manuell über den Fokusring am Objektiv nachregeln. Die Besonderheit hier ist, das eine Lupenfunktion automatisch das Bild auf dem Sucher vergrössert darstellt. Ideal für Leute mit Augenproblemen, die nicht nur der Kamera den Fokus überlassen wollen. Trotz aktivierten Bild, wird beim Auslösen, mit dem manuellen Fokus, das Bild abgelichtet. Durch erneutes Drücken des Auslösers stellt die Kamera selbständig wieder scharf. Eine ähnliche Funktion gibt es auch bei Nikon und Sigma Objektiven, nur ohne der Lupenfunktion. Ich habe jetzt diesen Modus bei mir, als Standard in allen Kameramenus eingestellt. Mehr dazu ist im Artikel U1-U2 […] beschrieben.
Das kleine Foto 1×1 – Sony A7 RMII – U1 und U2 Einstellen und verwenden
Noch ein Hinweis zum manuellen fokusieren: Das FE 55mm hat keinen Anschlag beim fokusieren, normale Objektive haben einen Anschlag und man kann nicht weiterdrehen. Der fehlende Anschlag ist anfangs etwas irritierend. Dafür bietet es noch eine weitere Eigenheit: wenn man schnell dreht, wandert der Fokus von Unendlich bis zum Nahbereich schnell, dabei ist keine ganze Umdrehung am Fokusring notwendig. Beim langsamen Drehen ist durchaus mehr als eine ganze Umdrehung am Fokusring notwendig, um vom Unendlich bis zum Nahbereich notwendig.
Fokusmodus: MF Manuellfokus
Ich denke dieser Modus ist klar, es besteht kein AF, es muss manuell fokusiert werden. Bei dieser Einstellung MF, schaltet man den Autofokus schlichtweg aus. Mit welcher Methode das Bild scharf gestellt wird, bleibt euch überlassen. Das kann per Sichtkontrolle im Sucher und/oder via Monitor geschehen.
Zwischen AF und MF per Fn Button per Knopfdruck wechseln
In allen allen AF Modis kann, per Knopfdruck, der AF abgeschaltet werden, dass ist richtig praktisch. Es hatte etwas gedauert, bis ich letztendlich alle meine Einstellungen zusammen hatte. Jetzt wollte ich nur noch die Settings so speichern können, dass ich nicht jedesmal ins Kameramenu einsteigen muss, um meine Einstellungen den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen. Dies habe ich in dem Artikel U1-U2 […] beschrieben.
Autofokus mit Gesichtserkennung & Augen scharfstellen
Diese Funktion ist ebenfalls hilfreich, in der Streetfotography oder generell bei Portrai Fotografie. Sobald die Gesichtserkennung aktiviert ist und die Kamera ein Gesicht erkennt, wird dieses mit einem weissen Quadrat umrandet und folgt diesem. Ideal im Zusammenhang mit dem Nachführ AF (siehe voriges Kapitel). Dabei wird jetzt auf das Gesicht scharf gestellt. Sobald der Fokus sitzt, ändert das Quadrat die Farbe auf grün. Zusätzlich kann man jetzt noch einen Augen AF im Menu aktivieren. Diese Funktion kann auf eine Fn Taste als Zusatzfunktion gelegt werden. Ich habe diese auf C4 gelegt. Sobald jetzt die Kamera offene Augen erkennt, stellt sie direkt auf die Augen scharf und stellt dies mit einem zusätzlichen grünen Quadrat dar (siehe Beispiel Fotos). Ist eigentlich eine recht hilfreiche Sache und hilft, so wie mir, Menschen mit leichten Sehschwierigkeiten.
FAZIT
Die Sony A7RMII macht es einem richtig leicht, mit den Sony eigenen AF Objektiven, super Bilder, mit richtigen AF hinzubekommen und lässt jegliche erdenkliche Freiheiten bei den Einstellungen. Abgesehen von der schlechten Menuführung, bekommt man diese Funktionen aber durch die Funktionsbutton gut in den Griff. Ein schnelles Wechseln der Voreinstellungen ist dadurch möglich; ohne diese vielen zusätzlichen Fn Buttons und den U1-U2 Modus, wäre es eine schiere Katastrophe. Die Vorgänger Modelle haben weniger Fn Buttons, ich weiss nicht, wie da ein schnelles Eingreifen möglich ist. Sony hatte darauf reagiert und mehr bereitgestellt. Super kann ich dazu nur sagen. Ein Einarbeiten in die Kamera ist unabdingbar, man benötigt dazu aber etwas Geduld. Die neuen Funktionen, die ich von den Nikon DSLR so nicht kannte, machen an der Sony richtig Spass. Das einzig Negative ist der fehlende Anschlag am Objektivfokusring. Der Anschlag ist hiflreich bei Nachtaufnahmen und Zeitraffern, um den Fokus ohne Sucher auf Unendlich zu stellen.
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