Es ist mal wieder so weit, ich habe mir ein neues Objektiv zugelegt. Das neue 28 mm f/1.4 mit Leica M Bajonett der Firma 7artisanss und bei B&H in den USA bestellt. Es ist meine erste Bestellung bei @B&H. Leider der Einzige, der das 28 mm Objektiv liefern konnte. Also habe ich mich bei B&H registriert und bestellt. Hätte nicht gedacht, dass B&H auch in die Schweiz liefert. Die Lieferadresse wurde vom Shop automatisch als Ziel Schweiz erkannt.
Auch die Versandkosten sind ok. Bei RRS zahlt man leicht das doppelte fürs gleiche Gewicht per UPS:
Bestellt am 06.05.2019 > geliefert 9.05.2049 mit DHL Express
Subtotal $480.00
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7artisans 28mm f/1.4 Leica M-Mount Bajonett
- Blendenbereich: f/1,4 bis f/16
- Ein zweiseitiges asphärisches Element
- Zwei ED-Elemente, drei HR-Elemente
Brennweite | 28mm |
Maximale Blende | f/1.4 |
Minimale Blende | f/16 |
Objektivhalterung | Leica M |
Blickwinkel | 75° |
Minimale Fokussierungsentfernung | 70 cm |
Optisches Design | 11 Elements in 9 Groups |
Verschlusslamellen | 13 |
Fokustyp | Manueller Fokus |
Filtergewinde | 52mm |
Abmessungen | ø: 56.0 x L: 72.0 mm |
Gewicht | 493 g + 19g Deckel |
Das Auspacken
Das Auspacken war schnell erledigt. Das 28 mm wird in einer schlichten schwarzen Box ausgeliefert. Es hat den Transport gut überstanden, obwohl es nur leicht gepolstert war. Der erste Eindruck: seidig glatt fühlt sich das Objektiv an und für die Grösse doch recht schwer, die Haptik ist 1A. Das ganze Teil scheint aus echten Glaslinsen mit Metall zu bestehen, selbst der Objektdeckel besteht aus Metall.
Für den Preis hatte ich das nicht erwartet. Meine anfängliche Skepsis war sofort verflogen. Ein 28 mm für $480.00, in dieser Qualität, war nicht zu erwarten.
Haptik & Qualität
Dieses Objektiv sieht aus und fühlt sich wie ein Leica-Objektiv an, aber für einen Bruchteil der Kosten. Das 28 mm f/1.4 Summilux kostet ca. $6.500. Wenn gleich, es qualitative und haptische Unterschiede gibt. Man kann ich für diesen Preis kein Leica objektive erwarten.
Die Bauweise und Grösse macht das 7artisans 28 mm, an der Nikon Z7, zu einem echten Hingucker. Nikon selbst hat leider kein vergleichbares Produkt in dieser Baugrösse und Preisklasse.
@Nikon AF-S Nikkor 28mm 1:1,8G
@Nikon AF-S NIKKOR 28mm 1:1.4E ED
Einsatzmöglichkeiten
Wieso und warum ein 28 mm? Ich habe bereits diverse Objektive und decke mit diesen eigentlich einen sehr grossen Brennweitenbereich von 8 mm bis 600 mm ab.
Nikon ist selbst daran schuld. Für die aktuelle Nikon Z7 gibt es noch keine anständigen Objektive, die grosse Auswahl hat man nur mit dem Nikon +FTZ Adapter. Der Adapter und die Standard Nikon Objektive machen die relative kleine Nikon Z7 im Vergleich zu einer DSLR wieder gross und schwer.
Mein Ziel ist es, mit einem kleinen Arbeitsgerät auf die Strasse zu gehen und nicht als Profi enttarnt zu werden. Das Leben in der Streetphotografie ist so einfacher. Objektive will ich auch nicht permanent wechseln und mit 28 mm hat man genug Spielraum.
Wer unbedingt AF Autofokus benötigt ist mit diesem Objektiv schlecht beraten. Es bedarf ein wenig Übung, schnell und richtig zu fokussieren. Dabei hilft das Fokus-Peaking, das Peaking zeigt im Sucher die scharfen Bereiche mit einer farblichen Umrandung an. Die Farben können je nach Kamera angepasst werden. Ein Schnellschuss aus der Hüfte, um nicht entdeckt zu werden, ist damit nicht möglich.
Wer es genauer wissen will, und sich traut, muss mit einem 28 mm dicht ran. Dazu braucht es auch etwas Mut, aber nur so bekommt man das, wonach man auf der Suche ist. Wer nicht dicht ran will, sollte sich lieber ein Teleobjektiv wie z. B. ein Nikkor 70–200 mm zulegen.
Für alle, die auch Nachts unterwegs sind oder bei Low Light fotografieren wollen, geht das bereits ab Blende f/1.4. Das 28 mm hat ideale Voraussetzungen mit einer Lichtstärke an f/1.4. Ich werde demnächst auch mal versuchen, die Milchstrasse abzulichten, eigentlich sollte genug Spielraum bleiben. Bilder liefere ich nach.
Eine «Q» Leica mit Autofokus hätte ich mir auch zulegen können, aber 2 Systeme reichen mir und der Preis einer Q2 ist auch nicht ohne!
Nachtrag: 02.2024 | Mittlerweile habe ich mir Leica Kameras zugelegt, die Faszination war stärker und ich muss sagen nicht ohne Grund, ich verstehe mittlerweile was an Leica Kameras dran ist und warum so viele auf die M Leica schwören.
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Adapter?
Bevor man jetzt ein Leica M Objektiv an einer Nikon Z7 oder Sony A7 testen kann, muss noch ein Adapter her. Hierzu gibt es bereits einige auf dem Markt, wenn sie denn verfügbar sind. Die Adapter sind wirklich reine Adapter im wahrsten Sinne des Wortes. Es werden keine Objektive Information übertragen, da es keine Anschlüsse in den aktuellen Nikon Adaptern für Leica M Bajonett gibt.
Ist für mich aber OK, ich habe ja aktuell nicht so viele Fremdobjektive an der Z7, daher kann ich es mir merken und später in den EXIF Daten nachtragen.
Nikon Z Bajonettadapter
@Leica M auf Nikon Z > den habe ich mir besorgt
@Novoflex Objektiv-Adapter für Leica-M-Objektiv an Nikon-Z
@Novoflex Objektiv-Adapter für Leica-R-Objektiv an Nikon-Z
@K&F Concept Leica 39-NIK Z Bajonettadapter
Sony A7 Bajonettadapter
@Novoflex Objektiv-Adapter für Leica-M-Objektiv an Sony E-Mount
@K&F Concept L/M-NEX Objektivadapter
@Metabones Leica M E-Mount schwarz/Chrom > den habe ich mir besorgt
@Metabones „Nikon F E-Mount schwarz/Chrom > den habe ich mir besorgt
Kameragurt
Wer Interesse an einem Kameragurt aus Leder hat, kann sich den hier besorgen. Ich muss gestehen, dass Paddy von, mich erst auf diese Brennweite gebracht hat. Er hatte die neue Leica Q2 dabei und ich konnte das erste Mal mit 28 mm fotografieren.
Es ist eine sehr interessante und spannende Brennweite, und nur ein bisschen mehr Brennweite zu einem 35 mm Objektiv. Aber der Bildlook von 28 mm ist wirklich sehr speziell und ansprechend.
@Lens-Aid Kameragurt in Seil-Optik
Bildqualität
Jetzt zum wichtigsten, wie schlägt sich das 7artisanss 28 mm f/1,4 Objektiv an der Nikon Z7 und Z8?
300% Zoom
(zum vergrössern aufs Bild klicken)
Das finale Bild
Kennt Ihr schon das Sonnenglas (Link Schweiz)? > Link Amazon
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FAZIT
Die Verarbeitung für diesen Preis ist wirklich sensationell. Das Gewicht ist ein indirekter Indikator (kein Plastik) und zeigt die qualitativen Ansprüche, welche man bei 7artisans mit dem 28 mm umsetzen möchte.
Das 28 mm fühlt sich eher wie ein echtes Leica Objektiv an, als ein zu erwartendes Objektiv zu diesem Preis. Klar ist auch, dass man für diesen Preis nicht Leica Qualität bekommt. Ich schätze das die Bildqualität in etwa bei 85 % zum originalen Pendant liegt. Die ersten Testbilder sind sehr vielversprechend.
Was dieses Objektiv zu einem echten Hingucker macht, ist die Grösse und die Materialbeschaffenheit: seidig, matter Glanz und kein Plastik.
Der wesentliche Kritikpunkt, den ich gefunden habe, sind die Blendenabstände. Vorne am Blendenring stehen nur die Blenden f/1.4, f/2, f/2.8, f/4, f/5.6, f/8, f/16 zur Verfügung. Der Sprung von Blende 8 auf Blende 16 ist schon immens.
Update: Was mir nicht aufgefallen ist, ist, das es bei Blende f/11 einrastet, aber nicht beschriftet ist! Vielen Dank an Thomas Hankel für den Hinweis!
Hier fehlt aus meiner Sicht mindestens noch die Blende f/11 zur Auswahl. Auch die Abstände zwischen den Blenden könnte etwas grösser sein, dann könnte man ohne Arretierung einen Wert dazwischen verwenden.
Dies ist wahrscheinlich das bisher beste Objektiv von 7artisanss. Es sind viele Verbesserungen an der Bauqualität vorgenommen worden und obwohl es teurer ist, als die anderen Objektive ist, haben sich die Verbesserungen gelohnt.
Fokussier- und Blendenring sind seidig glatt, ohne sich dabei locker anzufühlen. Es hat einen Metallkörper, der im hinteren Teil wie Messing aussieht. Du kannst sogar den Fokus vom Objektiv so einstellen, dass er genau zu deinem Entfernungsmesser passt.
Direkt nach dem Auspacken habe ich ein paar Testbilder aufgenommen, der Fokus scheint genau richtig zu sein. Zum Einstellen des Fokus ist sogar ein Schraubendreher und eine Kalibrierhilfe mit im Paket. Durch das Fokus-Peaking ist aber eine Kalibrierung nicht notwendig.
Die Bildqualität kann nicht mit einem Leica oder Sigma-Objektiv aus der Art Serie mithalten. Ist für so einem Preis auch nicht wirklich machbar, auch wenn die ganze Elektronik eingespart wird. Grosses «Aber»: die ersten Bilder sind super geworden, in Sachen Schärfe und Bokeh.
Das Teil ist wirklich scharf und ich freue mich richtig auf die nächsten Touren mit der neuen Combo aus Nikon Z7 und meinem neuen 28 mm f/1.4 von 7artisans.
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