Mit welcher Blende hast Du fotografiert? Wird gerne gefragt. Da stellt sich dem ein oder anderen die Frage : “Was ist denn das eigentlich?
Die Blende regelt, wie weit das Objektiv geöffnet wird. Je weiter das Objektiv geöffnet ist, umso mehr Licht wird auf den Sensor der digitalen Kamera fallen.
Wenn Fotografen von der Blende sprechen, dann immer mit solchen Zahlen wie f/1,4 oder f/8. “f/” das ist einfach die Bezeichung für die Blende. Die Zahl beschreibt die Öffnung der Blende. Um das richtig zu verstehen zeigt die folgende Grafik was die Blendenzahl bedeutet.
Aus dieser Grafik können wir folgendes ablesen : Je höher die Zahl hinter f/ , umso kleiner die Öffnung der Blende. Wenn wir also von einer kleinen Blendenöffnung sprechen, dann nehmen wir f/8 , f/16 oder f/22 usw. Sprechen wir von einer grossen Blende bzw. offenen Blende, dann meinen wir damit die kleineren Zahlen, diese Proportionen werden oft verwechselt.
Es wird auch oft der Begriff „Bokeh“ verwendet, ein Bokeh ist eine Unschärfe im Bild, es ist meistens der Hintergrund unscharf. Mit dieser Technik leitet man den Betrachter auf das eigentlich Wichtige im Bild. Der Betrachter wird damit zum Ziel geführt,das wird gerne bei Portraits verwendet. Mit der Blende f/1.4 erhalten sie einen grossen Bereich an Unschärfe, mit f/22 wird alles scharf. Die Schärfentiefe ist ein Wort für den Bereich, der auf Deinem Foto als scharf wiedergegeben wird.
Je runder die Blende je f/xx ist und je mehr Lamellen die Blende hat, desto weicher und gleichmässiger wird das Bokeh. Daher je offener die Blende ist, z.B. f/1.4, desto runder ist der Innenkreis, umso schöner wird dass Bokeh. Verbessert wird der Bokeh-Effekt noch durch die Anzahl der Lamellen. Die Objektivhersteller unterstützen diesen Trend durch Objektivblenden mit neun statt sechs Lamellen und bei Mittelformatkameras – Objektive mit noch mehr Lamellen.
Beispiel: Kamera: NIKON D800E | Brennweite: 105mm | Verschlusszeit: 1/200 | Blende: f/3.5 | ISO: 100
Mit der Wahl der Blende kannst Du ganz einfach beeinflussen, wieviel Dinge im Bild scharf sein werden. Wählst Du eine grosse Blende (f/1,8 oder f/3,5) dann werden nur anfokussierte Teile des Bildes 100% scharf sein. Wählst Du eine kleine Blende (f/8, f/16), dann werden viel mehr Teile des Bildes im Bereich der Schärfe liegen.
Beispiel: Kamera: NIKON D600 | Brennweite: 68mm | Verschlusszeit: 1/60 | Blende: f/22.0 | ISO: 6400
Blende,Belichtungszeit und ISO
Die Blende steuert, wie weit das Objektiv geöffnet ist – aber nicht wie lange. Das regelt die Belichtungszeit. Die beiden arbeiten also zusammen. Aber wie ?
- Je weiter das Objektiv geöffnet wird (Blende), umso kürzer muss Licht hindurch (Belichtungzeit).
- Je grösser die Blende, umso kürzer die Belichtungszeit.
- je grösser der eingestellte ISO Wert, desto empfindlicher wird der Sensor zum Licht (je höher die ISO, desto kleiner die Blende oder desto kürzer die Belichtungszeit)
Wenn wir nocheinmal auf unsere Grafik schauen, macht das Sinn. Durch ein grosses Loch fällt in der selben Zeit mehr Licht als durch ein kleines. Das gilt auch andersherum.
Anwendungsbereiche
In der Landschaftsfotografie möchte man meistens, dass alle Bereiche des Bildes scharf zu sind. Somit wird hier dann mit kleinen Blenden fotografiert. Hierbei werden bevorzugt weitwinklige Objektive benutzt, da diese auch die grosse Schärfentiefen gewährleisten. Hierzu gibt es noch eine alte Fotografenregel: Wenn die Sonne lacht nimm Blende 8!
Hingegen benutzt man in der Portraitfotografie meistens grosse Blendenöffnungen, um den Menschen von Hintergrund abzuheben (Bokeh). Mit lichtstarken Objektiven f/1.4 , die eine lange Brennweite haben (z.b. 80mm) können sehr kleine Tiefenschärfen erreicht werden.
Selektive Schärfe / Unschärfe
Der gezielte Einsatz der Schärfentiefe durch Einstellen der Blende, der Entfernung und der Brennweite ermöglicht es, den Blick des Betrachters auf das Hauptmotiv zu lenken, siehe Beispielbilder. Dazu schränkt der Fotograf die Schärfentiefe so eng wie möglich ein, auf der sich das Hauptmotiv befindet. Der Vorder- und Hintergrund wird dadurch unscharf abgebildet. Diese selektive Unschärfe lenkt weniger vom Hauptmotiv ab, das durch die selektive Schärfe hervorgehoben wird.
Beugungsunschärfe vermeiden
Wer mit seiner DSLR-Kamera bei Blende 22 fotografiert, um eine längere Belichtungszeit und größtmögliche Schärfentiefe zu bekommen, verschenkt Bildqualität.
Der Beginn der Beugungsunschärfe ist abhängig von der Pixelgröße des Sensors, je größer ein Pixel ist, desto weiter kann abgeblendet werden. Deswegen darf man bei kleineren Sensorformaten normalerweise nicht so weit abblenden wie beim Vollformatsensor.
Zur Blende gehört natürlich noch die Zeit, die Belichtungszeit oder auch Verschlusszeit genannt. Diese stehen in enger Verbindung zur Blende, daher solltet Ihr diesen Artikel auch kennen und beherrschen.
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Bezugsquellen
- @) Nikon D810 Kamera Digital SLR Camera Body
- @) Nikon D5 Kamera Digital SLR Camera Body (XQD Version)
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