Ich bin ein absoluter Fan der Low-Key High-Key Fotografie, sowohl bei Porträts als auch in der Tierfotografie. Wobei ich Low-Key Tierfotografie noch um einiges spannender finde. Es ist weitaus schwieriger, solche Bilder herzustellen. In der Porträtfotografie ist die Technik relativ einfach. In der freien Natur oder im Zoo ist es weitaus schwieriger ein gutes Low-Key Bild zu erstellen.
Low-key ist ein technisch gestalterischer Stil, bei dem im Gegensatz zur High-Key-Fotografie, dunkle Farbtöne vorherrschen. Diese Technik sollte nicht mit einfacher Unterbelichtung verwechselt werden (früher hauptsächlich verwendet in der Schwarzweissfotografie)
Low-Key High-Key Fotografie im Studio
- Blitzanlage > weiterlesen >
- Schwarzer oder Weisser Hintergrund (Low oder High-Key)
- Kamerainterner oder -externer Belichtungsmesser
- Kamersettings
- Fokus
- Photoshop
Im Studio ist es um einiges einfacher, ich kann mir hier mein Licht entsprechend setzen und habe Zeit. Bei Tieren oder in der Natur sieht das anders aus.
Low-Key High-Key Fotografie in der Natur
- Blitzanlage > weiterlesen > (möglich aber schwierig mit Tieren)
- Schwarzer oder Weisser Hintergrund (Low oder High-Key sehr schwierig in der Natur den passenden dunklen oder hellen Hintergrund zu finden)
- Wetter (Sonne, Schatten, Wolken)
- Location
- Uhrzeit
- Kamerainterner oder -externer Belichtungsmesser (sehr schwierig bei Tieren, hier bleibt nur der Kamerainterne Belichtungsmesser)
- Kamersettings
- Fokus
- Photoshop
Low-Key oder High-Key in der Natur ist schon um einiges zeitintensiver. Hier braucht es doch etwas Planung und Vorausschau, wie z.B. das richtige Wetter, bzw.Licht, um gezielt Low-Key Bilder herzustellen.
Blitzanlage > weiterlesen > (möglich aber schwierig mit Tieren)
Eine Blitzanlage im Studio ist eine feine Sache, aber unterwegs doch eine andere. Mit den eigenen Haustieren um einiges einfacher als im Zoo mit wilden Tieren, daher schliesse ich diese aus. Auch ein einfacher Blitz kann reichen, aber unterwegs im Zoo, mit Zäunen oder Gräben die einen auf Abstand halten sollen, auch nicht wirklich eine zielführende Lösung. Wie dann … siehe Kapitel Wetter.
Schwarzer oder Weisser Hintergrund
Ist fast genauso unmöglich wie eine Blitzanlage mitzuschleppen.
Wetter (Sonne, Schatten, Wolken)
Das Wetter spielt hier eine massgebliche Rollen.
- Sonne > volle Sonne hilft nicht alleine
- Schatten > Wo Sonne ist, ist auch Schatten, ein bewölkter Himmel ist die beste Voraussetzung für Low-Key Bilder
- Wolken > produzieren Schatten, die Wolken sind für mich unabdingbar für Low-Key Bilder und machen das Shooting um einiges einfacher!
Location
Hier ist es jetzt wichtig den richtigen Standpunkt und den richtigen Blickwinkel zu finden, das ist mit der schwierigste Teil für ein gutes Low-Key Bild. Das Tier selbst sollte, wenn möglich durch die Sonne hell beleuchtet sein, der Hintergrund oder der Rest sollte, wenn möglich im Schatten durch eine Wolke oder Baum sein. Wenn der Hintergrund und alles andere hell beleuchtet ist, ist ein Low-Key Bild fast unmöglich. Man kann auch am Ende alles mit Photoshop hinbiegen, aber ich finde, man sieht es am Ende doch, bzw. sind meine Photoshop Kenntnisse dafür zu begrenzt.
Uhrzeit
In der Mittagszeit steht die Sonne am höchsten und das Licht ist hart. In dieser Zeit ist es schwierig gute Low-Key Bilder hinzubekommen, es sei denn, die Wolken helfen einem dabei und werfen genug Schatten, um die Szene entsprechend abzudunkeln bzw. auf den Punkt auszuleuchten. Am frühen Morgen oder späten Abend ist es mitunter leichter, da viele Gegenstände automatisch durch den tiefen Stand der Sonne Schatten werfen. Auch Gegenlicht kann helfen.
Kamerainterner oder -externer Belichtungsmesser
Sehr schwierig bei Tieren, hier bleibt nur der Kamera interne Belichtungsmesser und die Analyse des Histogramms. Wie man sieht, besteht das Bild aus fast nur dunklen Tönen.
Kamersettings
Es ist nicht einfach, die richtigen Kameraeinstellungen festzulegen. Es kommt ersten auf das jeweilige Model der Kamera an und den Dynamikumfang. Ich kann hier nur meine Settings preisgeben, die am besten und meistens funktionieren.
- Kamera im M Modus
- Blende 4-8
- Zeit zw. 1/1250 sec. & 1/4000 sec.
- Spottmessung
- niedrige ISO, wenn möglich, bei ISO Automatik kann man bei diversen Modellen den ISO Bereich im AUTO Modus einschränken.
- Nikon D5 Menu und meine Grundeinstellungen > weiterlesen
- Nikon D810 Menu und meine Grundeinstellungen > weiterlesen
Low-Key High-KeyFokus
Der Fokus entscheidet jetzt über ein Low oder High-Key Bild. Bei einem Low-Key den Fokus auf die hellste Stelle beim Tier legen. Das funktioniert am besten bei Tieren, die hellen Punkte im Fell haben, idealerweise in der Gegend am Kopf, also klassischerweise am Auge. Was machen, wenn alles nur dunkles Fell ist, wie bei einem Bären? Hier muss der Hintergrund dann extrem dunkel sein und idealerweise wird der Bär von der Sonne angeleuchtet. In einem Wolkenloch hat man die besten Chancen, die richtige Beleuchtung hinzubekommen. Hier ist jetzt der wichtigste Faktor Zeit und viel Geduld. Dazu benötigt man noch einen vollen Akku und viel Platz auf der Speicherkarte. Ein Shooting und alles im Kasten ist dann doch eher Glückssache!
Photoshop
Je besser die Vorbereitung, desto einfacher ist es am Ende mit Photoshop. Wenn alle vorigen Parameter optimal gewesen sind, ist ein Low-Key Bild in ein paar Minuten mit Photoshop finalisiert.
Das Zebra wird von der Sonne von oben beleuchtet, der helle Boden reflektiert von untern. Der Hintergrund ist entsprechend Dunkel.
Im Photoshop RAW Konverter die Lichter und Tiefen so herunterziehen, dass der Hintergrund verschwindet, etwas ausprobieren mit den Reglern.
In Photoshop selbst kopiere ich als erstes das Bild mit CMD + J, es wird eine neue Ebene angelegt mit dem Hinweis „KOPIE“, dadurch bleibt alles im Original erhalten und ich kann die Kopie jederzeit wieder löschen und von vorne anfangen. Jetzt eine SW Ebene einfügen und mit einer Tonwertkorrektur die restlichen Einstellungen finalisieren, fertig. Auch hier ist etwas spielen mit den Ebenen notwendig. Alternativ bzw. zusätzlich kann noch eine Ebene Gradiationskurve helfen. Mit dem Kopierstempel jetzt den letzten Bereich mit Schwarz füllen. Das Ganze kann noch mit weiteren Photoshop Ebenen und weiteren Einstellungen verbessert werden. Eine genauere Anleitung ist nicht machbar da es im wesentlichen auf die Bildvorlage ankommt welche Schritte notwendig sind, in diesem Zebra Beispiel war es relativ einfach.
Hier ein paar weitere Beispiele von meinen Low-Key Bildern, diese sind alle an einem Besuch im Augsburger Zoo entstanden, meine Bildergalerie> anschauen
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